Montag, 24 August 2015
Drei Jahrzehnte war er als Abgeordneter für den Raum Passau und Niederbayern im Bayerischen Landtag, nun strahlt Konrad Kobler MdL a. D. über das ganze Gesicht. Viele Jahre hatte er zusammen mit Kollegen vor allem aus dem bayerischen Grenzland, denen er eine besondere Sensibilität bezüglich des bayerisch-tschechischen Verhältnisses bescheinigt, für eine Repräsentanz im Nachbarland, in der Hauptstadt Prag, gekämpft und lange Zeit herbe Enttäuschungen erleben müssen. Ministerpräsident Horst Seehofer war es vorbehalten, mit seinem ersten Besuch vor vier Jahren das Eis zu brechen – und dann ging alles sehr schnell. Gegenbesuch und weitere Reisen ließen nicht lange auf sich warten. Nun steht er vor dem Palais Chotek, auch „Haus zur goldenen Melone" genannt, in der Michalska-Straße, nahe dem Altstädter Ring, im Herzen von Prag. Auf dem Balkon des Hauses weht die weiß-blaue bayerische Fahne. Konrad Kobler, auch Vorsitzender der Europa-Union Niederbayern und des Vereins „Europa in der Region e. V." wird von Dr. Hannes Lachmann, dem Leiter der Repräsentanz, der Europaministerin Beate Merk, die Hausherrin, in Prag vertritt, erwartet. Doch das, was die führenden Politiker beider Länder erst in den letzten Jahren in Sachen Gemeinsamkeit real zustande brachten, ist vor allem in der Wirtschaft längst zur Normalität geworden. Auch Kommunen entlang der Grenze, Kirchen, Schulen und Vereine suchten und fanden schon lange den Weg zu gemeinsamen Projekten zusammen mit den Euregiones und einem selbstverständlichen, guten Umgang miteinander.